Johansen Individualisierte Auditive Stimulation, JIAS ist ein individualisiertes, frequenz- und hemisphärenspezifisches, auf Musik basierendes Hörtraining nach den Erkenntnissen von Dr. Kjeld V. Johansen aus Dänemark und wird seit über 30 Jahren inzwischen in 25 Ländern erfolgreich angewendet.
Das Johansen-Hörtraining ist ein Hör-Übungsprogramm mit eigens komponierter und an die jeweilige Hörkurve individuell angepasster Musik, die über mehrere Wochen 10-15 Minuten pro Tag über Kopfhörer und CD-Player zu Hause die Hörverarbeitung schult.
Das internationale Johansen – Team aus Europa, USA, Australien und Neuseeland entwickelt das Hörtraining ständig weiter.
Die Komponisten der JIAS-Hörtrainingsmusik sind Bent Peder Holbech aus Dänemark und Jens Fischer aus Deutschland.
JIAS kann für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in folgenden Bereichen hilfreich sein:
- Verbesserung der HÖRFUNKTION bei auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsproblemen
- Steigerung der AUFMERKSAMKEIT und KONZENTRATION bei einer erhöhten Ablenkbarkeit durch Nebengeräusche
- Verbesserung der LESE- und RECHTSCHREIBLEISTUNGEN, sofern die Schwierigkeiten u.a. durch auditive Einschränkungen begründet sind
- Positive Unterstützung im Bereich der SPRACHENTWICKLUNG und des SPRACHVERSTÄNDNISSES
- Verbesserung der AUSSPRACHE bei leiser, undeutlicher oder monotoner Stimme
- Hemmung einer HÖRÜBEREMPFINDLICHKEIT und Reduzierung eines wahrgenommenen Dauertones (TINNITUS)
- Nutzung positiver Effekte zur ENTSPANNUNG und REGENERATION, zum Beispiel bei traumatischen Erlebnissen oder Burnout-Erscheinungen
Die Entwicklung des dichotischen Hörens
Entscheidend ist, dass die Entwicklung des dichotischen Hörens* und des phonologischen Arbeitsgedächtnisses** mithilfe des Hörtrainings verbessert werden können.
Zur Entwicklung des dichotischen Hörens und des phonologischen Arbeitsgedächtnisses mithilfe des Johansen-Hörtrainings hat die Diplom-Sprachheilpädagogin und JIAS-Practitioner Dr. Phil. Kajia Früchtenicht einen Therapieverlauf mit 100 SchülerInnen untersucht. Die statistische Auswertung und die Darstellung über den positiven Therapieverlauf sind sehr beeindruckend, die Ergebnisse wurden sowohl von den Eltern als auch von den Lehrkräften bestätigt.
Beim Dichotischen Test konnte das Ergebnis nach drei Therapie-Einheiten fast verdreifacht werden. Der Wert für die Entwicklung des phonologischen Arbeitsgedächtnisses hat sich sogar mehr als verfünffacht.
Die gesamte Auswertung haben wir in der Rubrik „Forschung & Literatur“ unter „Musik und Sprache“ zum Download bereitgestellt.
* Dichotisches Hören
Um unterschiedliche Geräusche, Laute oder Worte hören zu können, die aus unterschiedlichen Richtungen an unsere Ohren zur selben Zeit kommen, müssen wir über eine ausreichende dichotische Hörverarbeitung verfügen. Kinder mit Hörverarbeitungsstörungen zeigen hier häufig Probleme, ebenso wie ihnen die Lokalisation und Selektion von Schallimpulsen schwer fallen.
** Phonologisches Arbeitsgedächtnis
Phonem = kleinste lautliche Einheit. Um sich sprachliche Inhalte merken zu können, benötigen wir ein ausreichendes auditives bzw. phonologisches Arbeitsgedächtnis. Die Kapazität dieses Gedächtnisses ist nicht nur eine wesentliche Voraussetzung, um zu lernen, sondern stellt eine wesentliche Grundlage dafür dar, überhaupt die Sprache zu erwerben.
Verbesserungsmöglichkeiten auf Funktionsebene
Die Auswertung eines Fragebogens zum Johansen-Hörtraining hat ergeben, dass sich im Verlauf des Trainings die „Aufmerksamkeit und Konzentration“ bei 84 % der TeilnehmerInnen verbessert haben.
Signifikante positive Veränderungen gab es auch in den Bereichen „Schul- / Arbeitsleistungen“ (76 %), „Lese-Rechtschreibleistungen“ (65 %) und „Sprache, Sprachentwicklung/-verständnis“ (62 %).
Weitere Ergebnisse dieser Auswertung mit Rückmeldungen von über 100 TeilnehmerInnen haben wir nachfolgend aufgeführt: