Einjährige Weiterbildung im INPP Konzept:
Neuromotorische Entwicklungsförderung von Kindern und Jugendlichen
INPP Jahreskurs „Wien IX“ 2023/2024
Ort: Praxisraum 23, Gorskistrasse 3, 1230 Wien
Zeiten: Modul 1: 23. bis 26. 11. 2023
Modul 2: 28.02. bis 3.3. 2024
Modul 3: 02. bis 05.05. 2024
Modul 4: 14. bis 15.09. 2024 online + 27.-29.09.2024
Die Neuromotorische Entwicklungsförderung ist ein pädagogisch und therapeutisch relevantes Diagnostik- und Förderprogramm für Kinder und Jugendliche mit Lern- und Verhaltensstörungen.
In vier- bis fünftägigen Modulen und drei Praxisphasen werden Konzept und Durchführung der Neuromotorischen Entwicklungsförderung unterrichtet.
Der Jahreskurs unter der Leitung von Anja van Velzen richtet sich an Berufstätige und Studierende aus pädagogischen und medizinisch-therapeutischen Berufsfeldern.
INPP Österreich und Schweiz
D – 88459 Tannheim, Funkenbergweg 3
T: +49-(o)1717518879 und +49-8395934229
e-mail: a.vanvelzen@t-online.de
www.inpp.info und www.inpp.ch
Das INPP Konzept wurde in den 1970er Jahren in England als NeuroDevelopmental Therapy NDT von Dr. Peter Blythe und Kollegen in der Arbeit mit legasthenischen und MCD-(Minimal Cerebral Dysfunktion -Vorläufer von ADHS) Kindern im Vorschul- und Schulalter begründet und ist bis heute im „Institute for Neurophysiological Psychology INPP“ unter der Leitung von Sally Goddard weiterentwickelt. Die Wirksamkeit ist in zahlreichen Studien und Forschungsarbeiten belegt.
Die zwei Interventionen des INPP Konzepts sind:
- Das Neuromotorische Schulreifeprogramm für Kindergruppen in Kindergarten und Schule und
- die Neuromotorische Einzelförderung mit einem spezifischen häuslichen Übungsprogramm für das einzelne Kind.
Persistierende frühkindliche Reflexe – Auswirkung auf Lernen und Verhalten
In der Entwicklung des zentralen Nervensystems ZNS im Uterus beginnt der Embryo und später der Fötus, Reflexaktivitäten zu zeigen. Diese verstärken sich im Laufe der Schwangerschaft und sollen zur Geburt vollständig präsent sein, um dem Neugeborenen den Eintritt ins Leben zu erleichtern und sein Überleben zu garantieren. Sie liefern ein rudimentäres Trainingsprogramm für spätere willkürliche Fähigkeiten und dienen Pädiatern als diagnostisches Zeichen für die Reife des kindlichen ZNS. In den ersten Lebensmonaten muss das sich entwickelnde Gehirn kortikale Kontrolle über die primitiven Reflexmuster erlangen und sie durch reifere Halte- und Stellreaktionen ersetzen, die die Grundlage bilden für Willkürmotorik, Handlungsplanung, Koordination und Haltung. Geschieht dies nicht ausreichend, z.B. durch schwierige Schwangerschafts- und Geburtsverläufe oder postnatale Traumata, so können strukturelle Schwächen und Unreifen des zentralen Nervensystems und Reizverarbeitungsstörungen die Folge sein. Dadurch kann ein gesundes, intelligentes Kind in unterschiedlichen Bereichen seiner Entwicklung – Bewegung, Wahrnehmung, Verhalten, emotionale, kommunikative und soziale Kompetenz, Lernen- empfindlich beeinträchtigt sein.
Das pädagogisch-therapeutische Diagnostik- und Übungsprogramm zur Förderung und Rehabilitation ist für Kinder ab 6 Jahren, Jugendliche und Erwachsene und nimmt 1 – 1 1/2 Jahre in Anspruch bei:
- AD(H)S
- Dyslexie, Dyskalkulie und Dyspraxie u.a. Teilleistungsstörungen
- Wahrnehmungsstörungen
- Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen
- emotionalen Anpassungsproblemen, Ängsten und Panikstörungen
Es ist spezifisch auf den einzelnen Betroffenen abgestimmt, familienfreundlich und ressourcenorientiert.
Literaturempfehlung:
Sally Goddard Blythe:
Greifen und Begreifen, bei VAK,-Verlag, Kirchzarten, 11. Auflage 2016
Warum Ihr Kind Bewegung braucht, bei VAK-Verlag, Kirchzarten, 1. Auflage 2005
Neuromotorische Schulreife- Testen und fördern mit der INPP-Methode, bei Hogrefe, Bern 2. Auflage 2016
Neuromotorische Unreife bei Kindern und Erwachsenen – der INPP-Screening Test für Ärzte, Hogrefe, 1. Auflage Bern 2016